Freitag, 20. Mai 2016

Mallorca 312

Kurzer Rückblick auf den Mallorca 312 Radmarathon.

Laut Ausschreibung zur Anmeldezeit letztes Jahr irgendwann als grosse Inselrunde mit 312 KM ausgeschrieben. Irgendwann so 3 - 4 Wochen vorher wurde dann vom Veranstalter die Strecke geändert. 232 KM für die grosse Runde, plus optional noch einen Bürzel raus nach Arta um die 312 KM voll zu bekommen.

Schade, die eigentliche Inselrunde reizt mehr. Ausgangsbasis war dann die 232er Runde als Ziel.


Mietrad vom Hürzeler und das offizielle Hotel direkt an der Startlinie waren optimal um die Runde stressfrei und ohne grosse Anreise in Angriff zu nehmen. Aufstehen, Frühstücken und los fahren.

Das Wetter zum Start war noch weng durchwachsen. Nieselregen auf den ersten 3, 4 Stunden. Tendenziell eine eher rücksichtsvolle Fahrweise der Teilnehmer und ein gemütliches Miteinander. Wer schon mal im tiefen Italien einen Marathon gefahren ist, kennt die Stimmung. Kein Vergleich zu dem Gestresse bei Ötzi und co.

Relativ gut in Form für die Zeit war der Anspruch der Strecke absolut machbar. Im Laufe der ersten Stunden konnte man schon schön viele Teilnehmer einsammeln, die am Ende waren. Wahnsinn eigentlich, keine Einschätzung der persönlichen Leistung und dann auf so eine Strecke.

Bis KM 200 also gefühlt den 3/4 Tag durfte ich die Begleitung einer 15 Mann starken spanischen Radgruppe geniessen. Zügige Fahrweise, absolute Streckenkenntnis und ständiges Geschnatter. Der Tag verging wahrlich wie im Flug.

Organisatorisch steht der 312er an der oberen Spitze was ich bisher marathontechnisch so erlebt habe. Wer sich vor der Jahreswende anmeldet bezahlt 60 Euro. Trikot und Startbeutel mit allerhand Kram inklusive.

Verpflegung über Kuchen, spanischen Süsskram, Riegel und Gels. Alles da und für jeden was dabei.

Vorteil der geänderten Strecke (die Auflage gab es wohl auf Grund der stark angestiegenen Teilnehmerzahl auf über 4500) alle Strassen komplett gesperrt.
Ich habe selten auf einem Marathon so viele Begleitmotorräder, Streckenposten und Polizei gesehen. Der absolute Standard. Keine auch nur annähernd gefährliche Situation. Hut ab. Das hätten die wenigsten in Spanien erwartet.


An der letzen Kontrollstelle ist unsere spanische Bastion leider auseinander gefallen. Auf die letzten 40 KM machte ich mich alleine auf. Aber nach gefühlten 5 KM kam die Unterstützung von 5 belgischen Neoprofis. Nein, Sie wollten mich nicht in die Führung lassen und nein ich hätte eh nicht so schnell fahren können :-/
So gings mit 40 Sachen dem Ziel entgegen. 232 KM waren an dem Tag genug. Noch brav von den Domestiken verabschiedet und alles Gute für die verbleibenden 85 KM gewünscht. Selten fühlen sich die Beine nach so einer Runde noch so gut an.


Nach Feierabendbier und Abendessen sind dann die waren Helden empfangen worden. 14 Stunden, Dunkelheit und alle platt. Der Veranstalter hat sich hier echt was einfallen lassen um die letzten im Ziel zu begrüssen, Teufel und Trommler sorgen für Stimmung.



Unterm Strich schon krank zum Radmarathon zu fliegen :-) Anderseits verbunden mit einer Woche Urlaub und oder Trainingslager bin ich stark geneigt mich für nächstes Jahr wieder anzumelden.
Evtl. bekommen es die Veranstalter dann auch ermöglicht, die Originalroute zu sperren und genehmigt zu bekommen.