Montag, 4. Juli 2011

GF Giordana - 26.06.2011 - Aprica

 

Aprica 26.06.2011 – der GrandFondo Giordana in der Lombardei führt über den Gavia 2650, den Mortirolo 1852 und den recht unscheinbaren Passo di Santa Christina 1427.

 

Trotz der über 3000 Teilnehmer wirkt der GF Giordana im Vergleich zum z.B. Ötzi schon noch recht familiär. Alles ist bestens Organisiert. Die Abholung der Startunterlagen, Zeitchipanmeldung, Startblockzuordnung etc ….; alles läuft italienisch, ohne grossen Stress ab. Beim Ötzi wird sich ja schon im Startblock um Position 3000 geprügelt.

 

Start ist für alle Langschläfer, freundlich um 7.30 Uhr. Mehr brauchts auch net für die 175 KM. Geschlossen wird das grosse Feld den Passo Aprica nach Edolo runtergeleitet. Die Geschwindigkeit bleib niedrig. Das liegt sowohl an der Strassenbreite als auch an der Fahrweise des ein oder anderen Teilnehmers. So bleibt es nicht aus das hier schon die ersten auf der Strasse liegen.

 

Von Edolo geht es nur noch bergauf – zum Gavia; jenseits der 2600 Meter liegt die Passhöhe.

Die Anfahrt ist mäßig steil und somit sehr gut fahrbar. Im oberen Passbereich wird die Strasse immer schmaler und man ist froh mit dem Rad und nicht mit dem Auto vor Ort zu sein.

 

Die Beine kommen langsam aus der Trägheit der vergangenen Dolomiten Trainigswoche mit Björn heraus und es läuft.

Auf der nicht sehr guten Abfahrt runter nach Bormio, gefühlt eine meiner schnellsten je gefahrenen, sammeln Heiko und ich etliche Teilnehmer ein.

 

Der Abschnitt von Bormio nach Mazzo brennt uns richtig was auf´s Fell. Es geht net wirklich vorwärts und im Tal hat es mittlerweile 30 Grad.

 

Endlich in Mazzo. Wasser und Cola an der Kontrollstelle und nun der Mortirolo von dem Heiko schon irgendwas mit Steil erwähnt hat. Nuja. Steil ist gut. Es geht in 10 Km von 550 auf 1852 hoch. Warm, Wald Aufzug. Mit Rad fahren hat das nicht mehr so viel zu tun. Unten noch erträglich zwischen 10 und 12 % steil. Im mittleren Teil steil, ja steil. 18 % auf keine Ahnung wie lange. Die Strasse ist mittlerweile so steil und schmal das man kaum an den langsameren Kollegen vorbei kommt. Man kann hier nur die Kehren nutzen um sich nach vorne zu arbeiten.

 

Immer mehr stehen am Strassenrand, geplagt von Krämpfen und sonst was. Immer mehr Wandersleute die Ihr Rad schieben.

 

Die Beine fühlen sich noch immer gut an. Bin aber trotzdem froh endlich die Passhöhe im Blick zu haben. 9 % Steigung im letzten Abschnitt – wie locker sich das doch fährt.

 

Die anschliessende Abfahrt nach Aprica ist vom Belag her schlecht, schattig und recht gefährlich. Entsprechend ist auch der Einsatz der Ärzte gefordert.

 

Von Aprica aus gibt es dann nach der ersten Zieldurchfahrt noch eine 20 KM Schleife über den Passo Christina. Die Abfahrt nach der Passhöhe mündet wieder auf die letzen 5 KM der Mortirolo Abfahrt und zurück zum Ziel. In der Mortiroloabfahrt habe ich einen schnelleren Partner bekommen, der die Christina Passage schon hinter sich hatte und Richtung Ziel unterwegs war.  Flug´s drangeklemmt und wahrlich der Bursche fährt sauber ab.

Warum auch immer, 2 Kehren bevor die Strasse auf die Zielgerade mündet lasse ich ein Loch reissen. 200, vielleicht 300 Meter Abstand zu dem Burschen.

Ich traue meinen Augen kaum. Der fährt mit 70 Sachen an die Begrenzungsmauer und überschlägt sich 4 – 5 mal. Bleibt mitten auf der Strasse liegen. Mein Glück das hier Polizei und Sanitäter standen. Bei dem im vorbeifahren gesehenen Anblick hätte ich nicht der erste Helfer sein wollen.

 

Heiko kam knappe 30 Minuten später den Pass runter – da wurde der Kollege gerade in den Heli verfrachtet.

 

Wäre der Schlüssel zur Bude verfügbar gewesen – hätte ich hier Schluss gemacht.

 

So bin ich noch die „Warteschleife" über den Christina gefahren. Gedankenverloren ob des Sinns so mancher Aktion.

Die letzte Abfahrt zum Ziel, mmm lass es 60 % gewesen sein. Mehr gab der Kopf nicht mehr her. Zuviel gesehen an dem Tag.

 

69er in meiner AK am Schluss. Ganz ordentlich.

 

Der Marathon ist echt zu empfehlen. Tolle Stimmung, super Organisation, kleines Startgeld (40.-Euro), schönes Trikot und eine traumhafte Strecke.

Eine schöne Alternative zu so manch überlaufener anderer Veranstaltung.

 

 

 

http://www.granfondogiordana.com/

 

  

 

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